Das Thema Prozesskosten sowie deren Analyse und Zerlegung gewinnt insbesondere bei der Beurteilung der Logistikkosten und deren Zuordnung zu einzelnen Kunden immer mehr an Bedeutung. Was bedeutet das in der Praxis? Bei der Prozesskostenanalyse kann man soll zum Beispiel beurteilen, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist einen bestimmten Kunden zu beliefern. Will man diese Frage im Detail beantworten, so muss man mehreren Einflussgrößen Beachtung schenken. Hierzu gehören z.B. Einkaufspreise, erforderliche Margen usw. aber eben auch entstehende Logistikkosten zur Versorgung des betrachteten Kunden. Dieser Baustein wiederum untergliedert sich in der Regel in die Bereiche Lagerlogistik und Transportlogistik.

Die ORGAPLAN Logistik GmbH hat als Logistikberater detaillierte Modelle zur Zerlegung von Logistik-Prozesskosten im Einsatz, die auf dem Verursacherprinzip basieren.

Zerlegung von Prozesskosten, typische Fragestellungen

Bevor man die Analyse beginnt, sind bestimmte strukturelle Fragen zu klären:

Weil es wichtig ist, welche Logistikkosten ein Kunde bei Aufschaltung im Lager verursacht und in welche Kostentreiber sich die Lagerkosten des Einzelkunden aufsplitten, muss man Transparenz schaffen. Wir fragen uns daher, wie die Kosten einer Tour, in der verschiedene Kunden angefahren werden, verursachungsgerecht auf einen Einzelkunden zugeordnet werden können. Außerdem ist es von Bedeutung, auf welche Weise die zu erwartenden Belieferkosten eines neuen Kunden bei Integration in eine bestehende Auslieferstruktur isoliert ermittelt werden können. Und verändern sich die einzelnen Ergebnisse, wenn die Betrachtung nach Kundengruppen erfolgt (Berücksichtigung von Subventionsansätzen)?

Leistungsspektrum für die Prozesskosten Zerlegung

  • Zerlegung der Prozesskosten für das Lager: Aufbau eines Lagermodells zur Ermittlung der Logistikkostenspreizung nach Kostentreibern. Ableitung der Lagerkosten nach Einzelkunden in einer Matrixfunktion
  • Zerlegung der Prozesskosten für den Transport: Tourensimulation auf Basis gefahrener IST-Touren. Kostenzerlegung der Einzeltouren nach dem Tonnen-Kilometrischen-Prinzip

Was ist eigentlich das Tonnenkilometrische Prinzip?

An dieser Stelle werden wir einmal theoretisch und wissenschaftlich: Das Tonnenkilometrische-Prinzip, auch Steiner-Weber-Modell oder Webersches Standortmodell genannt, bewertet den Anteil der Tourkosten eines einzelnen Stopps innerhalb einer Mehrstopptour an den gesamten Tourkosten. Dieses über 100 Jahre alte Modell erfolgt auf Basis der Tonnenkilometer, d.h. Menge und Strecke finden gewichtet Einfluss. Allerdings ist zu beachten, dass es nicht trivial ist diesen gewichteten Anteil zu ermitteln. Da er sich aus der Menge des jeweiligen Einzelkunden multipliziert mit der Stichstrecke zu diesem Kunden, geteilt durch die Summe dieses Produktes über alle Kunden der Tour, errechnet.

Anschließend multipliziert man das Ergebnis wiederum mit den Fahrtkosten. Hinzu kommen natürlich noch die Kosten der Standzeit beim Kunden. Was sich kompliziert liest, ist allerdings in unseren Modellen hinterlegt und somit reproduzierbar auf jede Tour anwendbar. Im Ergebnis kann man durch Zerlegung nach dem Tonnenkilometrischen-Prinzip auch die Kosten ganzer Kundengruppen analysieren. Hierzu werden die Kosten der Einzelkunden wieder verdichtet. Basis der gesamten Tourkostenzerlegung ist die Nachbildung sämtlicher Touren eines Zeitraumes im Tourenplanungsprogramm.

Für den Bereich Lager haben sich die Experten von ORGAPLAN Logistik GmbH entwickelten dynamischen Lagermodelle als gutes Instrument zur Kostenzerlegung bewährt. Hierbei spielen sowohl mengenabhängige als auch volumenabhängige Kosten eine Rolle. Diese werden in Kostenfunktionen nachgebildet und berücksichtigen auch die Artikelanzahl auf die der Einzelkunde zugreift. Die volumenabhängigen Kosten berücksichtigen sämtliche durch sie beeinflusste Größen wie z.B. innerbetrieblichen Transport (Stapler Nachschub), WE-Kontrolle, WA-Kontrolle, Raum- und Sachkosten. Neben den dynamischen Größen müssen aber auch Umlagen für den Overhead oder sonstige Nebenkosten zugeordnet werden. Die Bestandszinsen – über die Wertigkeit bestimmt – runden den Parameterblock ab.

Für Sie als Logistikentscheider stehen nach aller mathematischen Berechnung im Ergebnis die Einzelkundenkosten nach Euro pro Stück. Diese werden gegebenenfalls weiter unterteilt nach von Ihnen definierten Sortimenten oder Warengruppen.