Multi Channel Logistik: Der Versand- und Onlinehandel boomt weiter – das Onlinegeschäft wird für eine große Zahl von Unternehmen immer wichtiger, für viele bereits zum Haupt Channel. um Um die dafür nötige Logistik effizient zu gestalten, fehlt jedoch oft das entsprechende Know-how. Es muss aufgebaut oder eingeholt / eingekauft werden. Die logistischen Prozesse hinter einem Multichannel-Vertrieb sind gleichsam komplex und fordernd.

Logistik effizient gestalten durch Multi Channel Logistik

Typische Veränderungen durch Multi-Channel:

  • Tendenz zu kleineren Auftrags- und Sendungsgrößen
  • umfangreiches Artikelspektrum
  • hohe Retourenquoten und daraus resultierender Bearbeitungsaufwand
  • deutliche Schwankungen in der Nachfrage
  • immer kürzere Lieferfristen

Obige Veränderungen sind tiefgreifend und erfordern neue Ansätze in der Logistik. Effiziente Methoden und bewährte Lösungen für ein effizientes Multi-Channel-Business sind rar und werden auch durch das Produkt maßgeblich mitbestimmt. Erarbeiten Sie Ihre Stragegie gemeinsam mit einem Logistikberater mit Erfahrung.

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Ingo Schalow

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Der Markt ist im Wandel

Der Onlinehandel in Deutschland wird weiter deutlich zulegen, nach Schätzung der Experten werden die Pro-Kopf-Ausgaben im Internethandel zunehmen. Gleichzeitig sinken die Umsätze des stationären Einzelhandels.

Händler, die langfristiges Wachstum am Markt anstreben, integrieren den E-Commerce fest in ihr Portfolio. Insbesondere in der Textil- und Lifestyle-Branche ist eine klare Veränderung des Kundenkaufverhaltens zu verzeichnen. Es wird nicht mehr bevorzugt über einen einzelnen Vertriebsweg eingekauft, sondern der Kunde sucht sich je nach Situation die gerade passende Option aus und erwartet  gleichzeitig eine permanente Verfügbarkeit des Sortiments in allen Kaufkanälen.

So bieten heute erfolgreiche Händler Zugriff auf ihr gesamtes Sortiment aus jeder Niederlassung genauso wie über eine eigene Website, die am Mobilgerät zu bedienen ist, oder über die etablierten, öffentlichen Handelsplattformen im Internet.

Kunden können die Lieferadresse frei wählen, lassen sich bestellte Waren ins Büro, nach Hause oder an Packstationen liefern. Alternativ können Waren in einer Niederlassung ihrer Wahl abgeholt werden. Außerdem ist auch das Lieferdatum durch den Kunden definierbar und diese Flexibilität beim Einkauf setzt sich bei der Retourenabwicklung fort.

Multi-Channel-Händler stellen zunehmend fest, dass das stationäre Geschäft positiv durch den Onlinehandel beeinflusst wird, denn nicht wenige Abholungen im Laden führen zu weiteren Einkäufen.

Im Bereich der Multi-Channel-Logistik lassen sich folgende Trends ableiten:

  • Es wird heute das gesamte Sortiment auch online angeboten.
  • Die Läden dienen neben der üblichen Vertriebsfunktion auch als Abholpunkte und nehmen Retouren zurück.
  • Entscheidend für die Kundenbindung sind hohe Verfügbarkeit und schneller Auftragsdurchlauf.
  • Der Onlineumsatz entwickelt sich schnell und liegt oft deutlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich vom Gesamtumsatz bei stagnierendem bis leicht rückläufigem Umsatz im Stationärhandel.

Fragestellungen und Anforderungen im Multi-Channel-Lager
Die logistische Herausforderung in einem integrierten Multi-Channel-Lager ergibt sich aus den unterschiedlichen Auftragsstrukturen und den Servicezusagen der einzelnen Vertriebskanäle. Online-Aufträge haben je nach Versandkostenstruktur nur wenige Auftragszeilen, laufen vermehrt zum Tagesende ein und müssen in der Folge sehr kurzfristig bearbeitet werden. Auf der anderen Seite sind Nachschubversorgung und Ausliefermengen an die Ladenlokale zwar umfangreicher, jedoch großteils schon am Vorabend bekannt. Mittlerweile wird vielen Läden jedoch die Möglichkeit angeboten, im Laufe des Tages Eilbestellungen aufzugeben, was auch auf diesem Vertriebskanal die Logistikanforderungen erhöht. Kernfragestellungen sind u. a.:

  • Wie kann die Prozesskette möglichst weitgehend standardisiert werden, um effizient und flexibel auf Schwankungen reagieren zu können?
  • Wo muss man die Prozesse für einzelne Channels differenzieren?
  • Wie sollten Retouren intelligent und kostenminimal in den Gesamtprozess integriert werden?
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Ansätze für Multi-Channel-Logistik

Um erfolgreich Multi-Channel-Logistik zu betreiben

  • dürfen Bestände den Kanälen nicht fest zugeordnet werden.
  • muss die Kommissionierung so vereinheitlicht werden, dass Channel-übergreifend möglichst gleichartige Kommissionieraufträge entstehen.
  • sollten einheitliche Behälter oder Kartons versandt werden.
  • sollten Kleinstaufträge per Multi-Order in Sammelbehältern zusammengefasst werden.
  • sollten Aufträge mit wenig Positionen und Menge ebenfalls konsolidiert werden.

Werden Standardbehälter in der Kommissionierung eingesetzt, so können viele übliche Kommissioniertechniken eingesetzt werden. Die hohe Anzahl kleinvolumiger Online-Aufträge wird über Behältereinsatz und Multi-Order-Logik konsolidiert. Durch gleichartige Behälter für alle Absatzkanäle können Tagesschwankungen im Durchsatz nivelliert werden. Erst im Packbereich erfolgt die notwendige Aufteilung auf einzelne Kundenaufträge.

Hohe Retourenquoten müssen im Onlinegeschäft in Kauf genommen werden. Im Bereich des Textilhandels sind diese am höchsten. Gleichzeitig sind gerade Rückläufer die am schnellsten verkäufliche Ware, die zum Großteil innerhalb weniger Tage wieder verkauft wird. Die Rücklagerung aus temporären Retourenlagern erfolgt daher in diesen Branchen üblicherweise nicht mehr sortenrein, sondern in Retouren-Mischbehälter oder dynamische Puffer (z.B. bei Hängeware), aus denen direkt kommissioniert wird.

Es sind im Multi-Channel-Lager entsprechend zusätzliche Lagerplätze für die Retourenbereitstellung vorzusehen und überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze zur Retourenbearbeitung einzuplanen.